Gerda Weichsler-Hauer: „Heute schon die gute Pflege für morgen sichern!“
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird landesweit von derzeit rund 80.000 auf zirka 126.000 im Jahr 2040 steigen. „Auch bei uns in Steyr-Land und in der Stadt ist Pflege das große Zukunftsthema. Und es ist ein Beruf mit Zukunft. Wenn die Zahl der Pflegebedürftigen im Bezirk bis 2040 um 68,9 Prozent bzw. 29,1 Prozent steigt, dann brauchen wir auch entsprechend viele zusätzliche Fachkräfte“, stellt 3. Landtagspräsidentin Gerda Weichsler-Hauer (SPÖ) nach dem Besuch des Alten- und Pflegeheimes Tabor in Steyr klar. Die stationären Pflegeplätze (aktuell 12.500 in OÖ) werden bis 2025 schrittweise weiter ausgebaut. Immer mehr nachgefragt werden aber Mobile Dienste und die 24-Stunden-Betreuung. Darauf setzt auch Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer.
Oberösterreich verfügt über ein gut abgestimmtes Angebot an Tagesbetreuung, Mobile Pflegedienste, 24-Stunden-Pflege, betreutes Wohnen sowie Alten- und Pflegeheime. Mit den Veränderungen beim Pflegebedarf muss auch das Angebot angepasst werden. Oberste Prämisse ist dabei, dass die Angebote optimal auf die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst werden. Gerda Weichsler-Hauer: „In Steyr sind wir dank einer vorausschauenden Planung für diese Herausforderungen sehr gut gerüstet.“
Außerdem gilt es, für Fachkräfte-Nachwuchs zu sorgen, um die wachsenden Pflegeherausforderungen gerecht auf viele Schultern zu verteilen.
„Das von Landesrätin Gerstorfer geforderte Ausbildungspaket mit speziellen Angeboten für Berufs-UmsteigerInnen und Wiedereinsteigerinnen ist aktives Gegensteuern gegen den Pflegekräftemangel. Auch in Steyr-Land und in Steyr werden wir bei 115,2 Prozent bzw. 57,6 Prozent mehr Über-80-Jährigen im Jahr 2040 zahlreiche zusätzliche Kräfte brauchen“, ist sich die 3. Landtagspräsidentin sicher. Außerdem werden auch Mobile Dienste und alternative Wohnformen für die wohnortnahe Betreuung von Menschen mit geringen Pflegestufen auszubauen sein.
Der größte Teil des Personals in der Altenbetreuung sind Personen, die sich im Alter zwischen 30 und 40 Jahren umschulen lassen. Diese Personen haben bereits einen anderen Beruf erlernt und ausgeübt, sind hoch motiviert für den Sozialbereich und auf Grund ihrer Lebenserfahrung persönlich gefestigt. Leider ist der Lebensunterhalt während der 2-jährigen Ausbildungszeit – auch wenn die Ausbildung kostenlos ist – ohne Einkommen für die meisten nicht finanzierbar. „Deshalb muss die Bundesregierung das Fachkräftestipendium des AMS auch für die Fachsozialbetreuer Altenarbeit öffnen – wie das der Landtag bereits einstimmig beschlossen hat“, fordert Gerda Weichsler-Hauer.
Der Großteil der Pflege von SeniorInnen erfolgt durch Familienmitglieder in den eigenen vier Wänden. Diese Tätigkeit erfordert viel Zeit, Geduld und Energie. Pflegende Angehörige leisten täglich enorm viel und überfordern sich oft selber, wenn sie zu spät Hilfe in Anspruch nehmen. Deshalb ist die Entlastung Pflegender Angehöriger besonders wichtig. Neben speziellen Kursen und Austauschmöglichkeiten mit Gleichgesinnten gibt es Unterstützungsmöglichkeiten durch die Kurzzeitpflege, wenn Angehörige selbst eine Auszeit brauchen oder verhindert sind. Angebote für Pflegende Angehörige findet man auf www.pflegeinfo-ooe.at und auf der Website des Landes Oberösterreich unter dem Themenbereich Gesellschaft und Soziales.